„Keine Überflieger – trotzdem abgehoben“ – Mit diesem selbstgewählten Motto wurden die drei zehnten Klassen der Bischöflichen Realschule am Samstag feierlich verabschiedet. „Das Motto für den Abschluss und die Abschlusszeitung ist schon vor Corona entstanden“, berichtet Katrin Jargstorf als Klassenlehrerin der 10b, „dass das Abgehobene, also die Distanz durch Corona eine besondere Aktualität bekam, war natürlich nicht geplant.“

Bedingt durch die Abstandsregeln hatte die Schule für jede Klasse eine eigene Feier mit einem Zeitfenster von jeweils drei Stunden geplant. „Es passt natürlich wunderbar, dass wir hierfür erstmals unsere neue Aula nutzen konnten“, freut sich Schulleiterin Claudia Tennstedt über die gelungene Premiere und den dadurch möglichen feierlichen Rahmen: „Besonders danken möchte ich unserem Haumeisterehepaar Doris und Rainer Bexte für den großen Arbeitseinsatz und den Gärtnern der Stadt Warendorf, die für die pflanzliche Dekoration sorgten.“

Alle Klassenfeiern begannen mit einem Gottesdienst. Schulseelsorger Jens Hagemann nahm Bezug auf das Motto der Schüler: „Bei eurem Thema geht es ja ums Fliegen. Um ein Flugzeug zu bauen, braucht es Technik, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Und um es fliegen zu lassen, braucht es Energie“, führte Hagemann aus und ging dann auf das noch nicht so lange zurückliegende Pfingstfest ein: „Zu Pfingsten feiern wir, dass die Jünger Jesu durch den Geist Energie bekommen haben“, und an die Schüler gewandt schloss Hagemann: „Diese Energie wünsche ich euch und dass ihr immer etwas habt, was euch trägt, Freunde Eltern oder auch Gott.“

Auch Schulleiterin Claudia Tennstedt nahm in ihren Ansprachen Bezug auf das Motto und die derzeitigen „Flugbedingungen für den letzten Flug mit dem BRS-Flieger“. Sie blieb im Bild der Luftfahrt und dankte als Leiterin der Fluggesellschaft den Klassenlehrern in ihrer Funktion als Flugpiloten, sie dankte der Crew und den Schülern als jüngere Passagiere. Für jede der drei Klassen fand sie einen eigenen Slogan, der Klassenspezifisches verdeutlicht: „Keep discovering“ als Werbeslogan einer Airline passe auf die 10a, da die Schülerinnen und Schüler sich immer wieder auf Entdeckungsreise begeben hätten: „Bei Jüngeren sieht man den Entdeckergeist ja durchaus positiv“, führte sie aus, „bei älteren Schülern sieht man das eher als Herausforderung.“ Für die 10b nannte sie als Slogan „Say yes to the world“ und für die 10c „Fly your dreams“. Für alle drei Klassen schloss Tennstedt mit jeweils passenden guten Wünschen für den Lebensweg der Abschlussschülerinnen und –schüler.

Schulleiterin Claudia Tennstedt

Schulseelsorger Jens Hagemann

Die drei Klassenlehrer Stefan Jaunich, Katrin Jargstorf und Jan Schürmeyer nutzten die jeweils eigenen Abschlussfeiern ihrer Klasse für persönlich zugeschnittene Beiträge. Jaunich dankte seiner Klasse für den Humor, für die Lebendigkeit und das Vertrauen, das jeder einzelne ihm entgegengebracht habe. Großen Applaus gab es für sein Lied, mit dem er per Video und den passenden Bildern für jeden Schüler eine Strophe gedichtet hatte.

Jargstorf blieb bei ihrer Rede im Bild des Flugzeugs und wünschte für die weitere Reise wenig Turbulenzen, einen sicheren Anschnallgurt und eine gute Sicherheitsweste für den Fall der Fälle. Mit einem stolzen Blick auf den Höhenmeter könnten sich die Schülerinnen und Schüler über das freuen, was sie bereits geschafft hätten. Für Schürmeyer als junger Lehrer war diese Schulentlassfeier etwas ganz Besonderes. Schon in der Abschlusszeitung betonte er, dass ihm seine erste Abschlussklasse immer in guter Erinnerung bleiben werde.

Nach der Übergabe der Zeugnisse wurden die besten Zeugnisse pro Klasse vom Schulförderverein geehrt. Tennstedt überreichte dabei einem Mädchen und einem Jungen mit den jeweils besten Leistungen einen Geschenkgutschein.

Die Klassenbesten aus der 10a, 10b und 10c (von links nach rechts)