Organspende. Mit diesem schwierigen Thema befasste sich ein Biologie-Kurs der Bischöflichen Realschule. Kursleiterin Heike Konersmann hatte dazu kompetenten Besuch vom St.-Joseph-Hospital in Warendorf eingeladen: Dr. Klaus Dellori, Oberarzt für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie ist der Transplantationsbeauftragte des Krankenhauses und konnte den Achtklässlern kompetent Rede und Antwort stehen und aus seiner Erfahrung berichten: „Zu fragen, wie der Verstorbene zur Organspende gestanden hätte, ist die schwierigste Frage zum schmerzlichsten Zeitpunkt an die unglücklichste Familie“, benannte Dellori die heikle Problematik in der Situation eines plötzlichen Todes. „Deshalb sollten alle Menschen in guten Zeiten einmal mit Ihren Angehörigen darüber gesprochen haben“, riet Dellori, „und zwar damit Angehörige nicht mit der Entscheidung belastet werden, sondern um selbst entscheiden zu können.“

Die Schüler erfuhren, dass bereits 16-Jährige ihre Bereitschaft zur Organspende erklären können. „Dabei ist die Bereitschaft zur Organspende keine Frage von richtig und falsch, denn es ist das Selbstbestimmungsrecht eines jeden einzelnen Menschen“, machte Dellori klar.

Funktioniert eine Transplantation auch von Erwachsenen auf Kinder?“, fragte Clara Twehues den Mediziner und erfuhr, dass Spender und Empfänger neben gleichen biologischen Merkmalen wie etwa die Blutgruppe auch eine ähnliche Körperstatur haben sollten. „Es gibt allerdings auch die Möglichkeit, Teilstücke etwa von der Leber oder der Lunge in den kleineren Körper zu transplantieren“, machte Dellori auf die Möglichkeiten heutiger Medizin aufmerksam.

Jakob Wilczek stieß mit einer Frage einen anderen Themenkomplex auf. Denn er wollte wissen, wie das enge Zeitfenster zwischen der Entnahme des Organs und der Transplantation bewerkstelligt werden könne. Dellori erklärte, dass die Mitarbeiter der Stiftung Eurotransplant sich um schnellste und faire Zuteilung und den sichersten Transport kümmerten: „Im Sinne des Spenders und Empfängers wird dafür auch schon mal eine Sonder-Starterlaubnis für Flugzeuge erteilt“, machte Dellori die Dringlichkeit schnellstmöglicher Transporte klar. Die Sorge vieler, dass man zum Zeitpunkt einer Organentnahme noch nicht irreversibel tot sein könnte, entkräftete der Fachmann: „Es gibt in Deutschland im geltenden Transplantationsgesetz strenge Regeln. Zwei qualifizierte Ärzte müssen unabhängig voneinander in zeitlichem Abstand den Hirntod diagnostizieren.“