„Engel für dich“, in diesem Fall Engel für schwerkranke Kinder wollte die Klasse 6c der Bischöflichen Realschule in diesem Jahr sein. Zum vorläufigen Abschluss der Aktionen kamen nun Stella Borgmeier und Benedikt Paus vom ambulanten Hospizdienst „Königskinder“ zu einem Besuch in den neuen FREI-Raum der Bischöflichen Realschule. „Die Aktion „Engel für dich“ wird im Schulunterricht angestoßen und soll dann möglichst außerschulisch weitergetragen werden“, berichtet Religionslehrerin Barbara Niehaus, „Ziel ist, ganz konkret Hilfen vor Ort zu leisten.“ Niehaus ist es wichtig, dass die Initiative von den Schülern ausging: „In diesem Jahr hat sich die damalige Klasse 5c für die Hilfe des ambulanten Hospizdienstes Königskinder entschieden.“ Jetzt freuen sich alle, dass sie die Geschenke für die betreuten Kinder konkreten Personen überreichen können und etwas von der Arbeit erfahren. Borgmeier berichtet gerne über sich und ihr Engagement, sie hat soziale Arbeit studiert und ist jetzt im Team mit drei Pädagoginnen bei den Königskindern: „Darüber hinaus gibt es noch knapp 80 ehrenamtlich Helfende bei der Betreuung von kranken Kindern, deren Geschwistern oder auch beim Fahrdienst.“ Den auch im Kreis Warendorf agierenden ambulanten Hospizdienst Königskinder gibt es seit 2007. „Wir betreuen zurzeit 56 Kinder, die alle schwerwiegende Erkrankungen wie Gendefekte oder Stoffwechselstörungen haben. Damit ist ein normaler Lebensverlauf nicht möglich.“ Insgesamt seien es aber 120 betreute Kinder, da auch Geschwisterkinder oftmals Hilfe benötigten. Benedikt Paus absolviert derzeit sein Praxissemester bei den Königskindern und erzählt von seiner Arbeit: „Wir machen manchmal Ausflüge mit der ganzen Familie in den Zoo, gehen mit kranken Kindern spazieren oder helfen auch ganz konkret den Eltern bei der Korrespondenz mit der Krankenkasse.“ Auf Nachfrage eines Schülers gesteht Borgmeier ein, dass Corona auch ihnen die Arbeit sehr erschwere: „Die gemeinsamen Aktionen mit den Geschwisterkindern müssen leider momentan ausfallen; andere Aktionen können mittlerweile mit Hygienemaßnahmen wieder stattfinden.“ Gerne erzählen auch die Sechstklässler, mit welchen Aktionen sie sich engagiert haben, um Spendengelder zu bekommen: „Wir haben Hundeleckerli selbst gebacken und gegen Spenden abgegeben“, strahlt Clara Altefrohne und ihre Mitschülerinnen Stella Weil und Lena Havelt berichten, dass sie Stoffhasen genäht und Holzhasen gebastelt haben. Noch ganz voll von ihrer Aktion sind Lea Marie Rodens und Alia Hanach, die Karten gemalt und gestaltet haben: „Wenn wir den Leuten erklärt haben, warum und wofür wir das machen, fanden manche das so toll, dass sie viel gespendet haben.“ Das Spendengeld ermöglichte, einigen der schwerkranken Kinder jetzt ihre speziellen Wünsche zu erfüllen. „Wir haben eine Krabbelmatte besorgt, Bücher mit Tiergeräuschen und Instrumentenklängen, Jahreskarten für den Zoo und Projektoren für einen Sternenhimmel“, berichtet Niehaus. Schulseelsorger Jens Hagemann ist die ganze Zeit dabei und freut sich über das Engagement der Mädchen und Jungen. Er geht auf den Namen der Aktion „Engel für dich“ ein und erläutert der Klasse: „Engel zu sein heißt Botschafter zu sein, Botschafter für Menschen, denen es nicht so gut geht.“ Für Hagemann ist darum das Lob nur konsequent: „Da ihr alle diese Botschafter seid, sind hier eigentlich nur Engel im Raum.“