Kartoffeln, Erbsen, Kürbis, Tomaten, Paprika, Zucchini oder Fenchel: Dass alle Nutzpflanzen gedeihen und sprießen, ist an sich nichts Ungewöhnliches zu dieser Jahreszeit! Allerdings wachsen diese Pflanzen und einige andere mehr in einem Hochbeet auf dem Schulhof der Bischöflichen Realschule. Heike Konersmann als Biologielehrerin hat dies initiiert und mitgeplant: „Durch den Bau unseres neuen Hauptgebäudes wurde auch der Schulhof umgebaut“, erzählt sie und freut sich, dass ein 30 Quadratmeter großes Hochbeet vor der Mensa entstehen konnte: „Ursprünglich haben im letzten Winter die Teilnehmer der Forscher-AG mit dem Pflanzplan, Keim- und Bodenproben, Kompost ausbringen und Gemüseziehen aus Samen begonnen.“ Bedingt durch die Corona-Situation gibt es momentan keine Forscher-AG an der Bischöflichen Realschule. Aber Konersmann sprach die Klasse 7b an, die sehr gerne die Betreuung und weitere Bearbeitung des Schulgärtchens übernommen hat.

Jetzt dürfen die Mädchen und Jungen wässern, Unkraut jäten, säen, pflanzen, harken, Rankhilfen bauen und sich zusätzlich um die Kräuterecke mit mediterranen und heimischen Kräutern kümmern. „Bei der Anschaffung von Werkzeugen, Setzlingen und Sämereien steht uns der Schulförderverein zur Seite“, dankt Konersmann für die wertvolle Hilfe, „weitere Unterstützung bekommen wir von der Bürgerstiftung Essbare Stadt Warendorf.“ Der Kontakt zur Bürgerstiftung entstand durch die Teilnahme der Schule am Bienenweiden-Projekt. Dabei lernte Konersmann Georg Drees kennen, der im ersten Jahrgang der über 50-jährigen Schulgeschichte selbst Schüler der BRS war. „Herr Drees war gleich ganz angetan von der Hochbeet-Idee auf unserem neu angelegten Schulhof und hat uns seine volle Unterstützung und Kooperation angeboten“, freut sich Konersmann.
„Für uns als Schule ist das Gärtnern kein Selbstzweck“, betont auch Schulleiterin Claudia Tennstedt, „vielmehr können die jungen Gärtnerinnen und Gärtner neue Potenziale, Fähigkeiten und Kompetenzen bei sich entdecken. Bei der Gestaltung und Pflege des Schulgartens sind andere Fertigkeiten gefragt als im Klassenraum“, nennt Tennstedt pädagogische Ziele des Projekts und ist sich sicher: „Die Schülerinnen und Schüler erfahren Gemüseanbau mit Kopf, Herz, Hand und Gaumen.“

Um eine zu geringe Fachkompetenz der Siebtklässler braucht sich Biologielehrerin Konersmann keinerlei Sorgen zu machen: „Einige der teilnehmenden Schüler kommen von Zuhause aus der Landwirtschaft oder haben selbst Gemüsegärten und geben uns viele gute Tipps, zum Beispiel welche Pflanzen in guter oder schlechter Nachbarschaft leben, wann Kartoffeln angehäufelt werden müssen oder wie und wann am besten gegossen wird.“

Einen dankbaren Abnehmer der erhofften Ernte haben die Hobbygärtner auch schon gefunden: Ab dem kommenden Schuljahr wollen die beiden Hauswirtschafts-AGs der Schule das selbstangebaute Gemüse, die Salate und Kräuter gerne nutzen.