Nachdenken, zur Ruhe kommen, die eigenen Grenzen kennenlernen: Zwei Klassen der Bischöflichen Realschule in Warendorf haben sich auch in diesem Jahr bei den „Tagen religiöser Orientierung“, kurz „TrO“, wieder Zeit für die großen Fragen des Lebens genommen.

Die Klasse 10b um Klassenlehrerin H. Stegemann und Begleiter Jan Schürmeyer verbrachte dafür drei Tage in der evangelischen Jugendbildungsstätte in Nordwalde. In zwei Gruppen erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler Themen wie Gemeinschaft und Freundschaft mithilfe verschiedener Methoden, bei denen auch der Spaß nicht zu kurz kam. „Die Jugendlichen sollen während dieser Tage die Möglichkeit bekommen, sich intensiv mit den Fragen der eigenen Sinnsuche und Lebensorientierung zu beschäftigen – in Gemeinschaft und alleine“, erklärt Schulseelsorger Jens Hagemann.

Mit dem gemeinsamen Pilgern hat die Realschule vor vier Jahren eine besondere Form der TrO-Kursarbeit eingeführt, die in diesem Jahr von der Klasse 10c genutzt wurde. Begleitet von Klassenlehrerin Alexe Kronshage, Lehrer Thomas Kisker und Schulseelsorger Hagemann waren die Schüler drei Tage lang pilgernd im Wiehengebirge unterwegs. Der mehr als 40 Kilometer lange Weg führte die Gruppe durch die spätsommerliche Natur. „An manchen Stellen war der Weg anstrengend, aber es war eine lohnenswerte Erfahrung, bei der man viel über sich selbst lernen kann: man geht körperlich an Grenzen, merkt, dass man mehr schafft, als man denkt und kommt dabei ins Nachdenken“, fasst Hagemann zusammen.

Kurze Impulse, bei denen die Auseinandersetzung mit den eigenen Stärken und Zielen sowie dem eigenen Lebensweg im Zentrum standen, begleiteten die Wegstrecke. Beeindruckt und teilweise überrascht zeigten sich die Jugendlichen davon, „dass das Pilgern so viel Spaß machen kann und man dabei gut zur Ruhe kommen und nachdenken kann“, wie eine Schülerin ihre Eindrücke schilderte. Es sei eine Erfahrung gewesen, die die Gemeinschaft der Klasse gestärkt habe, waren sich die Schüler einig.