19,2 kg an alten Stiften und gebrauchtem Schreibmaterial hat die Klasse 7a der Bischöflichen Realschule in den letzten Wochen gesammelt. „Das alles ist für die Aktion ‚Alte Stifte machen Mädchen stark‘“, freut sich Religionslehrerin Barbara Niehaus über das Zwischenergebnis. Denn die Siebtklässler wollen weitermachen. In allen Klassen stehen selbstgebastelte und bunt verzierte Sammelboxen, die immer wieder von den Siebtklässlern geleert und zentral gelagert werden. Eine Fachfirma recycelt dann das Material und spendet pro Stift einen Cent. Mit dem Geld wird auch ein Team aus Lehrern und Psychologen unterstützt, das 200 syrischen Mädchen in einem Flüchtlingscamp im Libanon Schulunterricht ermöglicht. Für 450 Stifte kann beispielsweise ein syrisches Mädchen mit Schulmaterial ausgestattet werden.

Die Bischöfliche Realschule steht voll hinter der Aktion, die zum Weltgebetstag initiiert wurde: „Zwei wichtige Aspekte werden hier nämlich miteinander verknüpft“, erklärt Schulseelsorger Jens Hagemann, „zum einen ein Beitrag zur Nachhaltigkeit und damit zur Bewahrung der Schöpfung und zum anderen eine Hilfe zur Ausbildung von Mädchen in einem Konfliktgebiet.“

Denn mit Ausbruch des syrischen Bürgerkriegs hat sich auch die Lage im benachbarten Libanon dramatisch verändert. Das kleine Land am Mittelmeer, halb so groß wie Westfalen, hat innerhalb von vier Jahren über 1,2 Millionen Kriegsflüchtlinge aufgenommen. Unter ihnen sind 400.000 Kinder im Alter zwischen fünf und siebzehn Jahren, zwei Drittel davon haben seit Jahren kein Klassenzimmer mehr von innen gesehen. Mit der Stifte-Aktion kann jetzt wenigstens einem kleinen Teil der meist schwer traumatisierten Kinder geholfen werden. Soweit es die Finanzen erlauben, gibt es außerdem bescheidene Freizeitangebote für die Kinder und ihre Geschwister, die zumindest für einen begrenzten Zeitraum den Hauch einer normalen Kindheit vermitteln.

„Die Aktion läuft noch bis zum Dezember“, erläutert Niehaus, „bis dahin können wir hoffentlich noch viele Kilogramm an Stiften sammeln und weiterleiten.“