Ein Riesenapplaus für Jonas Hein im Schulgemeindegottesdienst der Bischöflichen Realschule! Schulleiter Jens Dunkel bittet den Siebtklässler in der St.-Marien-Kirche nach vorne und gratuliert ihm in der voll besetzten Kirche zu seinem Erfolg beim Wettbewerb „Jugend forscht“. Jonas hat nach dem Sieg im Regionalwettbewerb Münsterland den zweiten Platz bei der Entscheidung auf Landesebene NRW im Fachbereich „Geo-Raumwissenschaften“ geschafft. Dafür war der Nachwuchsforscher aus Freckenhorst für zwei Tage in Essen und musste die Jury von seinem Projekt überzeugen. Als Präsent von der Schule überreicht Dunkel dem Preisträger einen Buchgutschein.

Am Tag darauf in der Schule erzählt Jonas gern von seinem Projekt, das jetzt als so preiswürdig bewertet wurde: „Ich habe den CO2-Gehalt in Klassenräumen mit geschlossenen Fenstern untersucht und wie sich der CO2-Gehalt auf die Konzentration auswirkt.“ Wie kommt ein Siebtklässler auf die Idee, Versuchsreihen durchzuführen in Klassen mit unterschiedlichen Belüftungssituationen? „Auslöser war ein Dauerstreit in der Klasse“, schmunzelt Jonas, „die Jungs wollten die Fenster aufmachen, den Mädchen war es immer zu kalt.“ Da Jonas Teilnehmer der Forscher-AG der Schule ist, machte er das Lüftungsproblem mit Hilfe der AG-Lehrerinnen Heike Konersmann und Pia Niemeyer zu seinem Thema. „Am Anfang musste ich überlegen, wie man überhaupt herausbekommt, wie und ob sich der CO2-Gehalt auf die Konzentration auswirkt“, berichtet Jonas fast schon professionell über die anfänglichen Schwierigkeiten. Aber dann hat er die Idee und findet in seiner Klassenlehrerin Dr. Gudrun Großkopff eine bereitwillige Mitstreiterin. Denn er braucht seine Klasse 7b für einige Testreihen als „Versuchskaninchen“. So bittet er an drei Tagen seine Mitschüler, unterschiedliche Konzentrationstests zu absolvieren und verändert jeweils die Bedingungen des CO2-Gehalts in der Klasse. „Bei einem Durchlauf blieben die Fenster ganz geschlossen, bei einem anderen waren sie etwas, aber während der ganzen Zeit geöffnet und im dritten Durchgang wurde für fünf Minuten nach fünf Minuten gelüftet.“ Jonas misst während der Zeit den Konzentrationsgehalt von C02 mit einem Messgerät und wertet nachher die Tests aus.

„Die Ergebnisse sind eindeutig“, gibt er stolz bekannt, „die Konzentration sinkt eindeutig, wenn der CO2-Gehalt steigt und die Fenster geschlossen sind.“ Denn die Fehlerhäufigkeit nahm bei seinen Mitschülern in der Versuchsreihe mit den geschlossenen Fenstern am Ende deutlich zu. „Zwischen den Versuchsreihen mit den komplett geöffneten und nur teilweise geöffneten Fenstern gab es keine großen Unterschiede“, hat Jonas herausgefunden, „allerdings gab es nur bei den ganz geöffneten Fenstern komplett fehlerfreie Tests.“ Was folgt aus seinen Untersuchungen für den Schulalltag? „Da man im Winter ja nicht durchgehend die Fenster aufmachen kann, muss man zwischendurch lüften!“ Jonas hat seine Ergebnisse auf die typischen 45-Minuten-Stunden hochgerechnet: „Zum Beispiel bei Klassenarbeiten muss man nach 25 Minuten für 5 Minuten stoßlüften, um bessere Leistungen zu erzielen.“

Wie geht es jetzt nach seinem Erfolg weiter? Jonas‘ Forscherdrang ist geweckt. Er will weitermachen, denn er hat noch mehr Ideen für ein besseres Raumklima: „Ich habe mir ein zweites Messgerät angeschafft, um zu untersuchen, ob sich der CO2-Gehalt überall im Klassenraum gleich verändert und ich möchte herausbekommen, ob Pflanzen mit ihrer Fotosynthese das Raumklima verbessern können.“