„Zukunft – Vergangenheit!“ Unter diesem Leitwort stand die feierliche Schulentlassung der Bischöflichen Realschule am Samstag. Der Morgen begann mit einem Gottesdienst, der von Kaplan Michael Bohne geleitet wurde. Zwei Schülerinnen thematisierten im Dialog die Nahtstelle zwischen der Zukunft und dem, was bisher war: „Was vergangen ist, das wissen wir. Das ist Geschichte, woran wir uns gerne erinnern.“ Die Zukunft dagegen sei ungewiss. In seiner Predigt ging Schulseelsorger Jens Hagemann näher auf das Leitwort ein und erläuterte, dass Zukunft und Gegenwart direkt beieinander lägen. Das machte er anhand des bedenkenswerten Satzes klar: „Gestern war heute noch morgen.“ Er wünschte den Schülern für die Zukunft viel Mut, Kraft und Hoffnung und forderte sie auf: „Versöhnt euch mit den Momenten, die nicht so gut waren!“ Auch sollten sich die Schüler den Schatz des Glaubens bewahren: „Sagt ja zu dem, der schon immer zu euch ja gesagt hat!“
In der sich anschließenden offiziellen Entlassfeier begrüßte Schulleiter Jens Dunkel vor allem die Abschlussschüler: „Vieles hat sich in den sechs Jahren an euch und in euch geändert.“ Aber es gebe auch etwas an einem persönlichen Kern, was bleibe. „Nicht nur die drei zehnten Klassen sind für sich einzigartig, sondern jeder von euch ist etwas Besonderes mit ganz besonderen Fähigkeiten.“

Dunkel ging auf den Inhalt des Lieds „Wir sind groß“ von Mark Forster ein, das die Schüler als Song für den Gottesdienst gewählt hatten: „Wir könn’ das Buch selber schreiben – Es gibt genug freie Seiten.“ Dieser Textausschnitt sei ein gutes Bild für die Zukunft. Er wünschte sich für die Schüler, dass sie offen blieben für Veränderungen, aber vor allem dies: „Viele wundervolle Geschichten für die freien Seiten. Dabei könnt ihr sicher vom Positiven eures Wesenskerns profitieren.“

Die drei Klassenlehrer Katrin Jargstorf, Alexe Kronshage und Achim Borsdorf thematisierten gemeinsam einige Probleme beim Spaßtag, an dem es viel zu viel Müll und einige dumme Schmierereien gegeben habe. „Da habt ihr euch unter Wert verkauft“, meinten sie und zeigten damit, dass das Positive in all den Jahren überwogen habe. Auch das Abschlussmotto „Zehn Jahre gejagt – und doch gemeistert“ nahmen die drei Klassenlehrer ein wenig aufs Korn: „Wenn ihr gejagt wurdet, legt das doch nahe, dass ihr Tiere wart“, schmunzelten sie und hatten auch gleich einige Beispiele parat: „Es gab lahme Enten, die nie rechtzeitig in die Pause kamen, aber auch Gemsen, die bei Wanderungen immer vorneweg waren.“ Auch schlaue Füchse und fleißige Bienen seien dabei gewesen. Borsdorf als Sportlehrer wartete noch mit einer besonderen Pointe auf: „Nach dem Sportunterricht gab es auch einige Stinktiere.“ Am Ende resümierten die drei: „Schade, dass ihr geht.“

Volker Sennhenn als scheidender Schulpflegschaftsvorsitzender ließ die 16 Lebensjahre der Abschlussschüler von der Schwangerschaft bis zum heutigen Tag Revue passieren. Er ging auf die bange Frage vieler Eltern am Anfang der Realschulzeit ein: „Wird unser Kind an der BRS angenommen?“ Auch die Pubertät der Kindern habe den Eltern manche Schweißperlen auf die Stirn getrieben. Jetzt aber gelte: „Wir Eltern sind unheimlich stolz auf euch!“ Die BRS habe die Grundlage für die Zukunft geschaffen. „Vertraut auf eure Stärken, nehmt eure Schwächen an und findet euren Weg!“, wünschte Sennhenn und versprach: „Wir Eltern bleiben an eurer Seite.“

Die beiden Schülersprecher Jana Adler und Roman Freye verabschiedeten sich von der Schule und von ihrer Stufe und bedankten sich für anstrengende, aber auch schöne sechs Jahre BRS: „Nun habenwir es endlich geschafft und einen wichtigen Teil unseres Lebens abgeschlossen.“ Ihr Dank galt der Schule und besonders den Klassenlehrern, aber auch den Eltern, die ihnen unablässig den Rücken gestärkt und zu ihnen gehalten hätten. „Wir haben realisiert, dass dieser heutige Tag und Abend unser letzter sein wird, den wir so zusammen erleben dürfen“, schlossen sie und wünschten allen Mitschülern einen guten Start in den neuen Lebensabschnitt, allen Lehrern und Eltern alles Gute für die Zukunft!

Zwischen den Reden sorgten die Klassen 5a mit dem farbenfroh gespielten Songs „Ich will Sommer“ und „Cheap Thrills“ für einen heiteren musikalischen Rahmen. Die Turn-AG bot einen akrobatischen Rundlauf mit Trampolin, Kasten und Matten und garnierte alles mit Songs aus James-Bond-Filmen. Die Theater-AG führte ihr Stück zu Anne Frank auf und bekam für die schauspielerische und dramaturgische Leistung einen langen Applaus. Ebenfalls mit viel Applaus bedacht wurde die Real School Band unter der Leitung von Winfried Klein. Mit einigen Songs sorgte sie für Abwechslung, aber auch ein wenig Wehmut, denn mehr als die Hälfte der Schul-Band verlässt als Zehntklässler Schule und Band.

Vor der Zeugnisübergabe ehrte der Schulfördervereinsvorsitzende Volker Sennhenn die drei Jahrgangsbesten Tobias Leifer, Julius Krieft und Imke Siemann mit einem Geschenkgutschein. Nach der Zeugnisübergabe konnten Schüler, Eltern und Lehrer bei einem kleinen Umtrunk auf das Erreichte anstoßen und abends traf man sich noch einmal, um den Tag bei Musik, Tanz und einem Büfett festlich ausklingen zu lassen.

Der Abschlussjahrgang 2016