„Beim Reingehen nicht drängeln und dem Busfahrer guten Morgen sagen!“ Eigentlich Selbstverständliches bringt Susanne Schepers vom RVM den Fünftklässlern der Bischöflichen Realschule bei. Beim alljährlichen Busfahrtraining lernen die Schüler den täglichen Schulweg einmal aus einer anderen Perspektive kennen. „Für jeden Busfahrer ist es etwas ganz Schlimmes, wenn ein Unfall mit Personenschaden passiert“, erläutert Schepers, „und das kann ganz schnell gehen.“ Gedrängel an den Haltestellen, Unvorsichtigkeit beim Überqueren der Straße oder auch bewusstes Wegschubsen nennt Schepers hier als Problemfelder. Die Fünftklässler sind einsichtig, finden es auch richtig, dass der Busfahrer keine Maschine ist, sondern ein Mensch, dem man freundlich begegnet. „Das sorgt für alle im Bus für eine freundlichere Atmosphäre“, ist sich Schepers sicher und freut sich, dass viele der Fünftklässler von sich aus einen guten Morgen gewünscht haben. Dann üben die Schüler das Verhalten an der Bushaltestelle, im Bus oder das Verlassen des Fahrzeugs. Auch technische Raffinessen wie die elektronisch gesteuerten Türen und ihre Empfindlichkeit erklärt Schepers geduldig den Schülern.

„Bei uns gehört das Busfahrtraining zum Standardprogramm bei der Verkehrserziehung“, erläutert Jan Schürmeyer als einer der beiden Lehrer, die für Verkehrserziehung an der Bischöflichen Realschule zuständig sind, „denn gerade zu Beginn der fünften Klasse werden aus Grundschülern mit kurzen Schulwegen neue Fahrschüler bei Bussen und Bahnen.“ Das sei für manche Zehnjährige schon eine heftige Herausforderung, findet sein Kollege Thomas Lins, „denn zum komplett neuen Schulumfeld kommt dann der lange Schulweg in oft überfüllten Bussen erschwerend hinzu.“ Für Lins ist das Busfahrtraining aber nicht nur für die Schulwege wichtig: „Die Jungen und Mädchen sind potentielle Fahrgäste für Busse und Bahnen auch in ihrer Freizeit. Wenn die Schüler den Umgang frühzeitig lernen, kann das manche Fahrt im Elterntaxi ersparen.“