„Augenblicke“. Unter diesem Thema stand der Gottesdienst zur Schulentlassung der Bischöflichen Realschule in der St.-Josef-Kirche.

Die Zehntklässler Mona Krewerth, Nina Milke und Rieke Vennemann hatten den Gottesdienst mit vorbereitet und gingen mit dem Mikrofon durch die Reihen, um Anwesende nach der Stimmung des jetzigen Augenblicks zu fragen. „Gespannt auf das Zeugnis“ oder „Zäsur im Leben“ waren zwei der Antworten.

Auch Schulseelsorger Jens Hagemann ging in seiner Ansprache auf das Thema des Gottesdienstes ein: „Es gibt Augenblicke, die will man festhalten, denn es ist alles gut.“ Heute sei ein solcher Moment, denn er durchbreche den Alltag. An die Eltern gewandt sagte Hagemann schmunzelnd: „Es ist doch noch gar nicht so lange her, dass Sie die Windeln gewechselt haben für Ihre Kinder. Jetzt sitzen die Kinder hier, feiern Abschluss und sind Menschen mit ganz eigenen Ideen und Vorstellungen geworden.“ Hagemann wünschte den Abschlussschülern viele gute Momente für das Bilderbuch des Lebens und glaubt: „Gott ist auf eurer Seite und ist auch ganz augenblicklich präsent!“ Für den würdigen musikalischen Rahmen im Gottesdienst sorgte das Lehrerehepaar Beate und Winfried Klein.

Die sich anschließende offizielle Schulentlassfeier fand ebenfalls wegen des Neubaus der Bischöflichen Realschule in der St.-Josef-Kirche statt. Heiner Schimweg als kommissarischer Schulleiter thematisierte die Gebäudesituation am Anfang seiner Rede und meinte: „Vieles vermisst man erst dann, wenn man es nicht mehr hat.“ Dies verstanden die Zuhörer am Tag des Abschieds von der Schule durchaus mehrdeutig. Schimweg lobte die Zehntklässler für die Umsetzung der Mottotage und den gelungenen Spaßtag. Er fand auch das Motto „Weggebeamt“ des diesjährigen Abschlusses passend, denn er sei als Kind durch Raumschiff-Serien fast in das Wegbeamen hineingeboren worden.

Er wünschte den Schülern für ihren weiteren Lebensweg den Mut eines Entdeckers und die Seele eines Poeten und schloss: „Wir haben gemeinsam die Tür für euch geöffnet. Hindurchgehen müsst ihr!“

Die scheidenden Schülersprecher Luca Brokamp und Kathrin Rickmann gaben in ihrer Rede jedem einzelnen Buchstaben des Abschlussmottos „Weggebeamt“ eine besondere Bedeutung. So betonten sie beim ersten G die Genialität der Stufe und freuten sich beim zweiten G über die tolle Gemeinschaft. Der letzte Buchstabe T solle für Team stehen. Etwas wehmütig meinten sie: „Für uns galt: Nie ohne mein Team. Wir werden euch alle sehr vermissen.“

Die Schulpflegschaftsvorsitzende Ingrid Rickmann dankte allen am Abschluss Beteiligten und präsentierte einen Film, der die Klassen in ihrer Entwicklung bis heute zeigt. Unterbrochen war die Bildrevue mit guten Wünschen von Schülern früherer Abschlussjahrgänge. Große Heiterkeit war die Reaktion der Zuschauer auf die vielen Bilder aus früheren Jahren.

Als Vertreter der Klassenlehrer ging Thomas Lins in seiner Rede auf das Thema Verantwortung ein. Er appellierte an die Schüler, trotz der Krisen in der Welt und der drohenden Klimaveränderungen den Kopf nicht in den Sand zu stecken. Lins zitierte den englischen Politiker und Philosophen Edmund Burke mit dem Satz: „Niemand begeht einen größeren Fehler als jener, der nichts tat, weil er nur wenig tun konnte.“ Die Schlussfolgerung aus diesem Satz sei, dass jeder nach seinen Möglichkeiten Verantwortung für die Gesellschaft und für sein soziales Umfeld übernehmen müsse. Denn wenn jeder Mensch dächte „Nach mir die Sintflut!“, würde sie mit Sicherheit kommen. Den Abschlussschülern bescheinigte Lins eine hohe soziale Kompetenz. Im Hinblick auf das Thema Verantwortung sagte er: „Ihr seid 88 Argumente dafür, dass die Zukunft Chancen hat.“

Einen besonderen musikalischen Akzent setzten Lehrer und Schüler, die gemeinsam als Big Band auftraten und kraftvoll den Song „Zieh die Schuhe aus“ intonierten.

Der Vorsitzende des Schulfördervereins Werner Reinermann ehrte die Jahrgangsbesten Joseph Böhmer und Louisa Rudde aus der 10a, Sophie Claves, Dennis Paulsen und Jolina Wöstmann aus der 10b und Julia Krämer aus der 10c mit einem Geschenkgutschein.

Nach der Zeugnisübergabe konnten Schüler, Eltern und Lehrer bei einem kleinen Umtrunk auf das Erreichte anstoßen und abends traf man sich noch einmal, um den Tag bei Musik, Tanz und einem Büfett festlich ausklingen zu lassen.