„Engel für dich“, in diesem Fall Engel für Senioren wollte die Klasse 6a der Bischöflichen Realschule sein. Bei einem gut vorbereiteten Besuch im Seniorenzentrum Eichenhof erfreuten die Sechstklässler die Bewohner mit Liedern und kleinen Präsenten.

„Die Aktion „Engel für dich“ wird im Schulunterricht angestoßen und soll dann möglichst außerschulisch weitergetragen werden“, berichtet Religionslehrerin Barbara Niehaus, „Ziel ist, ganz konkret Hilfen vor Ort zu leisten.“ Niehaus ist es wichtig, dass die Initiative von den Schülern ausging: „Wir könnten doch auch mal was mit Senioren machen“, habe die Klasse vorgeschlagen, „das fanden alle gut und wir sind schnell in die konkrete Vorbereitung eingestiegen.“ Maresa Meiners bestätigt: „Wir waren direkt begeistert, doch für unser Vorhaben brauchten wir Geld.“ Denn die Schüler wollten nicht mit leeren Händen zu den Senioren kommen. „Ein guter Besuch bringt auch immer etwas mit“, strahlen die Sechstklässler einhellig und fangen bereits vor den Osterferien an, Dekoration zu basteln, zu nähen und zu sägen. „Wir haben die Sachen dann in der Stadt verkauft“, berichtet Finnja Koch, „außerdem haben wir Waffeln und Kuchen in der Schule verkauft“, ergänzt Paula Overbeck. Von dem erwirtschafteten Geld kaufen die Schüler als Präsente Spiele, Hörbücher und am Tag vor dem großen Auftritt eine Rose für jeden besuchten Bewohner.

So geht es an einem Schulmorgen mit Gesangsbüchern, Instrumenten und einem Bollerwagen voll Geschenken zum Eichenhof. „Wir waren ganz schön aufgeregt“, gibt Simon Starp zu, denn diese Begegnung ist für alle etwas Neues. Umso mehr freuen sich die Schüler, wie begeistert sie aufgenommen werden. „Schon bevor wir ins Haus kamen, wurden wir winkend draußen und an den Fenstern erwartet“, erzählt Niehaus.

Luzie Sickmann ist die tiefe Freude über das Erlebte im Eichenhof noch immer anzumerken: „Nach ein paar Liedern und der Geschenkübergabe waren manche Senioren so gerührt, dass sie anfingen zu weinen.“ Vanessa Sick ist noch etwas anderes im Gedächtnis geblieben: „Bei einem afrikanischen Lied haben sogar einige Leute auch mit uns getanzt und gesungen.“ Krönender Abschluss sicher nicht nur aus der Sicht der Schüler ist die Übergabe einer Rose mit selbstgestalteter Karte. „Verabschiedet haben wir uns dann mit dem Lied „Muss i denn“ und mit Taschentüchern winkend“, ist auch Maresa Meiners noch ganz voll von dem Besuch.

In der Schule lassen die Sechstklässler die gesamte Aktion Revue passieren und vergeben Bestnoten für das Projekt, bei Finnja und Paula hat die Eins allerdings ein Minus: „Das Minus deswegen, weil wir gerne noch mehr mit den Senioren geredet hätten.“ Offensichtlich ist der Besuch für Senioren und Schüler gleichermaßen eine geglückte Erfahrung und im Endeffekt nicht ganz auszumachen, wer für wen der Engel gewesen ist.